Ich bin sauer, Amazon!

Ach, was rede ich, ich bin stinksauer! Vor zwei Tagen hat sich mein Kindle Keyboard verabschiedet. Als ich ihn wie fast jeden Abend seit rund zweieinhalb Jahren einschalten wollte, sah ich nur ein leeres Display. Ein Reset brachte zwar eine "Ladebalken" aber der war eingefroren.
Gestern rief ich sofort beim Kindle-Kundendienst an. Erneuter Reset, diesmal mit 35 Sekunden Schieber festhalten - keine Reaktion von Seiten des Geräts.
Vom Kundendienst kam dann allerdings prompt ein "Kindles reparieren wir nicht".
Aha, mein eReader war nach nicht einmal drei Jahren schrottreif. Eine halbe Stunde lesen pro Tag in den vergangenen 2,5 Jahren, hat mich also 150,- Euro für die Nutzung des eReaders gekostet - ganz schön happig.
Das sieht man bei Amazon offensichtlich etwas anders. Von der vielgerühmten Kundenfreundlichkeit war nichts zu spüren. Auf meine Frage, ob dies denn die übliche Lebensdauer der Kindles sei, bekam ich ein lapidares "einige halten länger und mit anderen hat man eben Pech" zu hören.
Dann wurde mir noch ein Angebot aus "Kulanz" unterbreitet: 20% Rabatt auf einen neuen Kindle - ach, ne halt, so neu natürlich auch nicht - auf einen Rückläufer, der natürlich von der Technik überprüft wurde.
Wow, das ist wirklich ein Angebot, was man kaum ablehnen kann, oder…?
Ich sagte jedenfalls, dass ich mir alles durch den Kopf gehen lassen wolle, aber eher dazu tendiere zukünftig auf meinem Kobo zu lesen. Hörbares nach-Luft-schnappen am anderen Ende der Leitung. Und das war's dann.
Dank des geschlossenen Systems von Kindle sind meine Bücher jetzt unerreichbar in der Cloud - für meinen Rechner gibt es nämlich keine passende Kindle Lese-App. Anders als bei epubs, die ich auch wunderbar mit Adobe Digital Edition oder Calibre auf meinem Rechner lesen kann.
Tja, Amazon, so erhält man sich keine Kunden.
Übrigens, ich habe meinen Kindle Keyboard sehr geschätzt und überall und bei jeder Gelegenheit erzählt, wie toll und nützlich ich das Gerät finde. Er geht mir echt ab. Aber einfach so einen neuen Kindle kaufen, nach diesem Telefonat, nein danke.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Schade Myra, aber die Dinger kosten ja jetzt nur noch 40 €. Denk mal, wie viel Geld Du gespart hast beim Einkauf der Bücher. Also drei Jahre finde ich jetzt für ein neues technisches Gerät nicht sooo wenig. Meine Computer gehen grundsätzlich einen Tag nach Ablauf der zweijährigen Garantie kaputt. LG Nika Lubitsch
Myra Çakan hat gesagt…
Ja, das kenne ich auch, liebe Nika. Aber erstens sind die drei Jahre noch nicht um und zweites vertrete ich nicht die Meinung, dass technische Geräte nach zwei Jahren kaputt gehen müssen, weil der Hersteller z.B. eine Sollbruchstelle eingebaut hat.
Ich bin gegen die Verschwendung von Rohstoffen und die Produktion giftiger Müllberge. Und im Grunde genommen sind wir das doch alle. Wir haben uns nur dran gewöhnt, dass die Dinge keine lange Lebensdauer haben, bzw. lassen es uns von der Industrie einreden. Ich schreibe dies übrigens an einem Rechner der bald zehn Jahre alt ist. Es geht auch anders.
Alex Wolf hat gesagt…
Hallo Myra! Ich verstehe Dich. Wenn mein Kindle nach zweieinhalb Jahren kaputt gehen würde, wäre ich auch sauer. So ein Gerät sollte schon ein wenig länger halten. Ärgerlich auch, dass Du an die Kindle-Bücher nicht mehr rankommst. Komisch, dass sich der ansonsten nach meinen Erfahrungen eigentlich gute Amazon-Kundenservice hier quer gestellt hat. Schöne Grüße, Alex
Maru hat gesagt…
Amazon kundenservice telefonnummer. Die Amazon.com, Inc. ist ein börsennotierter US-amerikanischer Online-Versandhändler. amazon kundenhotline