Wordpress - mehr als nur eine Blogger-Software

Und schon wieder habe ich schreiben lassen ;-) Diesmal bat ich die passionierte Bloggerin und (bald schon veröffentlichte) Urban-Fantasy-Autorin Daniela Scheele um einen Beitrag zum Thema "Wordpress". 
Herausgekommen ist ein überaus interessanter Blogpost für alle, die schon immer einmal wissen wollten, wie das mit Wordpress "so geht".

Wordpress 1x1

Was ist Wordpress?

Neben Blogger/Blogspot gehört Wordpress zu den bekanntesten kostenlosen Bloganbietern, ist aber inzwischen auch ein beliebtes Content-Management-System zur Pflege und Verwaltung von Webseiten mit oder ohne Blog.

Wordpress.com und Wordpress.org?

Bei Wordpress muss man zwischen wordpress.com und wordpress.org unterscheiden. Kann gerade für Neulinge manchmal etwas verwirrend sein.

Wordpress.com ist die Online-Variante, wo man ein kostenloses Blog registrieren kann. Die URL lautete dann z.B. www.lisamusterfrau.wordpress.com.

Wordpress bietet hier auch die Option an, dass man für einen bestimmten Betrag eine Domäne registrieren lassen kann, z.b. www.lisamusterfrau.com. Das Blog, bzw. die Webseite wäre dann unter dieser URL zu erreichen.

Für deutsche Blogger/Autoren sicherlich der Hinweis wichtig, dass Wordpress keine de-Domänen anbietet. Also www.lisamusterfrau.de wäre über diesen Weg nicht machbar. Eine Weiterleitung auf einen bereits vorhandenen Domänennamen wiederum, ist kostenpflichtig machbar.

Auch ist man bei Wordpress.com an deren Nutzungsbedingungen (derzeit nur auf Englisch verfügbar) gebunden und Wordpress ist ein US-Unternehmen.
WP: Blog erstellen
Bei Wordpress.org kann man die Wordpress-Software herunterladen. Neben der englischen Version gibt es auch eine deutsche Übersetzung.
Um diese zu nutzen, muss man bei einem Webhosting-Anbieter eine Domäne (z.B. www.lisamusterfrau.de) registrieren und ein Webhosting-Paket buchen und kann dann die Wordpress-Software installieren. Viele Webhosting-Anbieter haben inzwischen Wordpress sogar schon vorinstallieren, so dass man auch diese Option nutzen kann. Oft ist diese Variante gerade für Anfänger die einfachere Lösung.

Das Dashbord, also das sogenannte Backend über den man sein Blog oder seine Webseite pflegt und wo man Inhalte erstellen und hochladen kann, ist bei Wordpress.com und Wordpress.org von der Optik und den Funktionen her identisch.
WP: Dashboard
Wer also erst einmal üben will, kann sich zuerst ein Blog bei Wordpress.com erstellen, dieses auf Privat setzen, so dass niemand sonst die Inhalte sehen kann und die Funktionen und Möglichkeiten austesten und üben, bis man mit allen vertraut ist.

Wordpress ist eine reine Blogging-Software.

Jein. Sicherlich ist das eine der Stärken von Wordpress und auch natürlich wurde Wordpress auch zuerst als Blogging-Software entwickelt. Aber man kann die Software (die Online-Version sowie die eigentliche Software) auch als ein reines Content-Management-System nutzen und nur statische Seiten wie für eine klassische Webseite erzeugen und auch jegliche Kommentarfunktion auf den Seiten abstellen.

Gerade für Autoren, Künstler, Freiberufler und kleinere Unternehmen bietet sich Wordpress aufgrund der leichten Bedienbarkeit an. Man kann statische Seiten und ein Blog haben, oder auch nur statische Seiten ohne Blog. Und dank der Themes, Widgets und Plugins ist Wordpress sehr individualisierbar, z.B. lassen sich rein optisch Firmenlogos oder Banner einbinden oder auch ein Corporate Design mit umsetzen. Außerdem kann man zB. einen Header erstellen, auf dem die aktuellen Neuerscheinung zu sehen ist. Und dieser ist nach Bedarf leicht zu aktualisieren und auszutauschen. Auf Themes, Widgets und PlugIns gehen ich weiter unten noch ein bisschen mehr im Detail ein.

Braucht man HTML-Kentnisse?

Nein. Man hat die Wahl zwischen der visuellen Darstellung, die vergleichbar ist mit Textverarbeitungssoftware wie MS Word oder Open Office. Man kann also Text problemlos formatieren (fett, kursiv, links- und rechtsbündig, zentriert, Listen erstellen, usw.).
Zusätzlich gibt es noch Schaltflächen, die einen das Einfügen von Links, Grafiken, Musik und Dateien (z.B. PDF, mobi, epub) erleichtern.

Wer HTML-Grundkentnisse hat, kann in die sogenannte Text-Ansichtwechseln und sich dort den Code anschauen und manuell bearbeiten.
WP: Textbeitrag
Themes

Sowohl Wordpress.com, als auch Wordpress.org bieten zahlreiche Themes an, mit denen man sein Blog oder seine Webseite dem eigenen Geschmack und seiner Zielgruppe entsprechend anpassen kann. Von puristisch-schlicht bis hin zu verspielt ist fast alles möglich. Auch kann man sein Theme danach auswählen, ob man mehr Text posten will, oder doch mehr Fotos und Grafiken.

Neben einer großen Auswahl an kostenlosen Themes, gibt es auch viel kostenpflichtige. Der Vorteil bei kostenpflichtigen Themes ist der Support durch den jeweiligen Anbieter.

Themes für eine Wordpress.com-Seite kann man sich über den Menü-Punkt Design - Themes im Dashboard aussuchen und auch dort anpassen.

Und für eine Wordpress.org-Seite findet man eine großen Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes hier
Diese Themes muss man dann herunterladen und in die bereits installierte Software installieren.

Weitere riesige Auswahl ford Wordpress.org-Seiten findet man, wenn man einfach mal nach Wordpress Themes googelt, z.B. ist hier eine Aufstellung von 40 kostenlosen WP-Themes. Eine Auswahl an über 4.000 kostenpflichtigen WP-Themes kann man hier finden.
Die deutschen Elma Studios biete sehr schlichte, kostenflichtige WP-Design an. SimpleThemes und ElegantThemes sind englisch-sprachige Anbieter.
WP: Themes Ansicht
Der schwierigste Punkt dürfte darin bestehen, sich für ein Theme zu entscheiden, denn die Auswahl an tollen Themes ist einfach riesig.
Aber man kann auch regelmäßig das Theme wechseln. Manche Blogger passen ihre Themes z.B. den jeweiligen Jahreszeiten und Feiertagen an.

Widgets

Die kostenlosen Widgets sind in der Software (WP-com und WP.org) bereits vorhanden und Boxen, die in der Seitenspalte neben dem eigentlichen Text zu finden sind. Zu finden sind sie im Dashboard unter dem Menüpunkt Design – Widgets.
Dort kann man z.B. eine Box für den RSS-Feed installieren. Aktuelle Beiträge anzeigen lassen, die verschiedenen Kategorien in die Blogeinträge einsortiert wurden, die Blogroll, oder auch Grafikfelder mit dem neusten Buchcover. Oder auch eine Verknüpfung zu Facebook, Twitter, Instagram, Goodreads oder Flickr.
WP: Widgets
PlugIns

Plugins, z.B. zu finden hier, sind Erweiterungen zu Wordpress, die allen mögliche Funktionen haben können, z.B. gibt es Plugins die beim Spam helfen, das Kommentieren der Beiträge einfacher machen, ein individuell anpassbares Kontaktformular inkl. Dateiupload, oder ein Plugin, mit dessen Hilfe man unter einem neuen Blogeintrag Hinweise zum ähnlichen Blogartikel hinzufügen kann. Auch eCommerce-Lösungen sind über PlugIns möglich.

Bei einem Wordpress.com-Blog sind einigen grundlegende PlugIns (z.B.  Askimet als Spamschutz, Google Sitepmaps oder Social-Media-Buttons) schon vorinstalliert und man kann sie über die Widgets (s.o) anpassen. Eine Möglichkeit weitere PlugIns selbst auszusuchen oder zu installieren, gibt es bei WP.com nicht. Ausnahme man hat die kostenpflichtige Erweiterung auf eine Domäne über WP.

Wer PlugIns nutzen will, muss die Route: Domäne und Installation der Software gehen. Oder eben eine kostenpflichtige WP-Seite über Wordpress.com nutzen. PlugIns selbst sind in der Regel kostenlos.

Wordpress ist ein, an sich schon sehr umfangreiches, Grundgerüst und durch die Plugins kann man es dann ganz gezielt, den eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Vorlieben entsprechend, anpassen und erweitern. Diese Flexibilität ist einer der großen Vorteile von Wordpress, die eine Anpassung auch ohne Programierkenntnisse möglich machen.

Vor der Installation sollte man sich allerdings wirklich überlegen, was genau man braucht und dann gezielt nach den passenden Plugins suchen und nur diese installieren. Je mehr Plugins man installiert und verwendet, desto langsamer wird im Laufe der Zeit die Ladezeit der Webseite.

Derzeit sind über 32.000 Plugins erhältlich und die Zahl wächst ständig. Aber Achtung, die offizielle Seite von WP und auch viele Plugins sind auf Englisch.

Wer sich mit PHP-Programmierung auskennt, kann übrigens auch seine eigenen PlugIns programmieren.

Was ist besser? WP oder Blogger?

Eine Frage, die regelmäßig zu regelrechten Glaubenskriegen führt. Ich kann nur raten: ausprobieren und schauen, was einem besser gefällt und womit man besser zurechtkommt.

Ich habe beide Systeme ausprobiert und habe vorher beruflich auch schon mit unterschiedlichen Content-Management-Systemen sowie mit handprogrammierten Seiten gearbeitet. Für mich persönlich ist Wordpress klar der Favorit, da ich es sehr intuitiv finde und einfach zu handhaben. Hinzu kommt eine große WP-Community, wo man in der Regel schnell Antworten auf Fragen findet.

Daniela Scheele, Autorin, Übersetzerin und begeisterte Bloggerin.
Bloggt seit 2002 auf diversen Plattformen und immer bereit auch mal was Neues auszutesten. Arbeitet im Moment an ihrem ersten Urban Fantasy Roman, der am Kaiserstuhl spielt.
Zu finden unter www.danielascheele.de

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Zu den Installationen über Webhoster sollte man ergänzen, dass man hier aufpassen muss, ob man auch wirklich alle Rechte hat.
1&1 z.B. erlaubt keinen Zugriff auf die Templates, was eine nachträgliche Bearbeitung teils unmöglich macht.
Unknown hat gesagt…
Während ich mit Host Europe in den letzten fünf Jahren nur gute Erfahrungen gemacht habe. Meiner Erfahrung nach ist ein allgemein guter Webhoster auch gut, wenn es um eine Wordpress-Installation geht, also z.B. auch domainFACTORY oder All-Inkl (beide im Lauf der Jahre selbst genutzt).
Sascha Bulazel hat gesagt…
Ich habe mit Strato bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Installation klappt problemlos, auch ein paralleler Betrieb von alter und neuer Seite funktioniert. Man hat alle Möglichkeiten - egal ob man "nur" einen Blog oder gleich eine komplette Website aufsetzen will.
Anonym hat gesagt…
Hallo, ich habe seit Kurzen meinen eigenen Blog auf Wordpress veröffentlicht, in dem es um mein erstes Buch geht, welches noch in der Erstellungsphase ist und finde deinen Blog super hilfreich, da das Ganze noch komplettes Neuland für mich ist. Danke für die vielen Informationen :) Liebe Grüße Jen :)
Dominic Lindner hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.